Barf Plan: Futterplan für Hund & Katze
Ein Barf Plan ist ein Ernährungsplan für Hunde und Katzen, der die täglichen Barf-Mahlzeiten für die Vierbeiner festhält. Diesen Futterplan erstellt man für die ganze Woche, um bei der Fütterung Zeit zu sparen und eine ausreichende Nährstoffversorgung beim Tier zu gewährleisten.
Nachdem Welpen und Kätzchen sich in den ersten 4 Lebenswochen ausschließlich von Muttermilch ernähren, können sie ab der 5. Woche mit Barf Fleisch gefüttert werden. Ab diesem Zeitpunkt sind junge Tiere in der Lage, feste Nahrung zu fressen. Haustiere benötigen in jungen Jahren mehr Fett, um ein gesundes Wachstum sicherzustellen. Ältere und kranke Tiere hingegen sollten mageres Fleisch erhalten, um Übergewicht nicht zu begünstigen.
Je nach Bewegungsdrang der Hunde und Katzen sollte man im Futterplan mehr oder weniger fettige Fleischsorten berücksichtigen und entweder auf wenige Kalorien oder auf einen erhöhten Anteil an Kalorien achten. Dieser Unterschied wird besonders bei Hauskatzen und Freigänger-Katzen sowie bei großen und bei kleinen Hunden gemacht.
Der Aufbau eines Barf Plans und die Zusammensetzung der Mahlzeiten ist wichtig, um allen Bedürfnissen seines Vierbeiners nachzukommen und notwendige Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente und Nährstoffe in den Futterplan einzubeziehen.
Wie ist ein Barf Plan aufgebaut?
Ein Barf Plan für Hunde und Katzen ist so aufgebaut, dass die Zusammensetzung der einzelnen Barf-Gerichte sowie die genauen Nährstoffe und Kalorien pro Tag klar ersichtlich sind. Für jeden Tag und jede Mahlzeit sollte die genaue Dosierung aufgeschrieben werden.
Eine Barf-Mahlzeit für den Vierbeiner sollte immer eine angemessene Menge an Muskelfleisch, Innereien, Knochen, Pansen, Fisch, Obst und Gemüse sowie an Zusätzen und Öl enthalten. Die genaue Dosis der einzelnen Zutaten muss individuell für jedes Tier berechnet werden.
Barf Futterplan für Hunde
Ein Barf Futterplan für erwachsene Hunde sollte pro Fütterung 70 - 80 % Barf Fleisch enthalten. Diese 70 - 80 % teilen sich in 50 % Muskelfleisch, 20 % Pansen, 15 % Innereien und 15 % Knochen auf. Die restlichen 20 - 30 % werden mit Obst und Gemüse gefüllt.
Erwachsene Hunde benötigen pro Tag 2 - 3 % ihres gesamten Körpergewichts an Futter. Bei kleinen Hunderassen bis 15 kg beläuft es sich täglich auf 1,5 % des Gewichts an Nahrung. Je nach Gewicht, Alter, Kalorien- und Nährstoffbedarf berechnet man die ideale Menge für seinen Vierbeiner und erstellt damit geeignete Barf-Mahlzeiten.
Barf Plan für Welpen
Welpen benötigen pro Tag etwa 6 - 8 % ihres Körpergewichts an Futter, um genügend Energie für die Wachstumsphase zu erhalten. Junghunde ab der 16. - 18. Lebenswoche sollten 5 - 7 % ihres Gewichts pro Tag zu sich nehmen. Die Mahlzeiten im Barf Plan müssen dann entsprechend an das Körpergewicht des jungen Hundes angepasst werden.
Barf Plan für Senioren
Aufgrund der Tatsache, dass Senioren Hunde einen langsameren Stoffwechsel, einen niedrigeren Energiebedarf und eine eingeschränkte Bewegung haben, sollten Senioren nur 2 % ihres Körpergewichts pro Tag fressen. Weniger Fett, gewolftes Fleisch und Calcium ausschließlich als Pulver helfen Senioren bei einer gesunden Ernährung.
Barf Futterplan für Katzen
Ein Barf Futterplan sollte für ausgewachsene Katzen pro Mahlzeit 80 - 90 % Muskelfleisch, 10 - 14 % Innereien und nicht mehr als 5 % Gemüse enthalten. Katzen sollte kein Obst gefüttert werden, da in den meisten Obstsorten zu viel Zucker und Ballaststoffe enthalten sind, die die Katze nicht gut verdauen kann.
Katzen brauchen im Erwachsenenalter täglich etwa 3 - 3,5 % ihres Körpergewichts an Tiernahrung. Auch bei Katzen müssen der Nährstoff- und Kalorienbedarf ermittelt sowie Gewicht und Alter für eine angemessene Futterration berücksichtigt werden.
Barf Plan für Kätzchen
Kätzchen benötigen 5 - 6 % ihres Gewichts an Futter, damit ihr hoher Energiebedarf im jungen Alter gestillt wird und sie sich zu einer gesunden Katzen entwickeln können. Aufgrund des hohen Energiebedarfs muss auch der Eiweißgehalt für Kätzchen höher sein, weswegen im Barf Plan eine Fleischsorte mit viel Eiweiß und ungesättigten Fettsäuren integriert werden sollte.
Barf Plan für alte Katzen
Alte Katzen sollten lediglich 2 % ihres Körpergewichts an Futter erhalten, damit ein gesundes Gewicht gehalten werden kann. Aufgrund des geringeren Energiebedarfs und der langsamen Verdauung sollten ausschließlich leicht verdauliche, fettarme und zarte Fleischsorten im Barf Plan für Senioren Katzen aufgenommen werden.
Wie erstellt man einen Barf Plan?
Einen Barf Plan erstellt man, indem man die Bedürfnisse, Unverträglichkeiten und Allergien des Tieres analysiert, die Barf Mengen und Zusammensetzung pro Tag feststellt, die Barf-Mahlzeiten zusammenstellt, oder Fertigbarf kauft, und schließlich einen Barf Plan in der Praxis testet.
1. Bedürfnisse, Unverträglichkeiten und Allergien des Tieres analysiere
Soll dein Haustier gesund und ausgewogen mit Barf gefüttert werden, müssen die Bedürfnisse, sämtliche Unverträglichkeiten und eventuelle Allergien des Tieres ermittelt werden. Hierbei spielen besonders der Kalorien- und Nährstoffbedarf sowie das Alter und das Gewicht des Vierbeiners eine wichtige Rolle.
Damit es zu einer hohen Akzeptanz des Barf Futters kommt, solltest du beim Tierarzt ein Blutbild machen lassen, das Aufschluss darüber gibt, ob dein Haustier unter Futtermittelunverträglichkeiten leidet oder Allergien gegen Fleisch oder andere Zutaten aufweist. Der Tierarzt kann dir außerdem bei der Bedarfsbestimmung helfen, damit eine angemessene Nährstoffversorgung gewährleistet werden kann.
2. Barf Mengen und Zusammensetzung pro Tag feststellen
Mit den Bedürfnissen deines Hundes oder deiner Katze kannst du nun die exakten Barf Mengen und die täglichen Zusammensetzungen der Barf-Mahlzeiten festlegen. Dafür ermittelst du die richtige Barf Futtermenge pro Tag für deinen Vierbeiner und stellst fest, wie hoch der Anteil der einzelnen Komponenten für dein Haustier sein soll.
Um dies erfolgreich zu tun, kann man einen Barf-Rechner zu Rate ziehen oder, um genauere Einblicke zu erhalten, die Hilfe eines Tierarztes in Anspruch nehmen. Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Barf-Fütterung ist die Auseinandersetzung mit dem Barf-Thema und den Bedürfnissen deines Tieres. Dies wird zwar einige Zeit in Anspruch nehmen, zahlt sich jedoch aus, wenn der Hund oder die Katze von den gesundheitlichen Vorteilen der Barf-Ernährung profitiert.
3. Barf zusammenstellen oder Fertigbarf kaufen
Auf der Grundlage des Nährstoff- und Kalorienbedarfs sowie der Zusammensetzungen der einzelnen Barf-Mahlzeiten kannst du nun in einem Barf-Shop die einzelnen Komponenten kaufen. Achte beim Kauf auf die Mengenangaben und gleiche diese mit deinem Barf Plan ab. Je nach Platz in der Tiefkühltruhe kannst du die benötigten Barf-Rationen entweder für eine Woche oder für mehrere Monate einkaufen.
Alternativ kannst du auch Fertigbarf Produkte kaufen. Hierbei handelt es sich um fertige Menüs, die lediglich aufgetaut und vom Haustier verzehrt werden müssen. Fertigbarf Ware enthält bereits alle für die Haustierernährung nötigen Spurenelemente, Mineralstoffe und Nährstoffe, was dir die individuelle Zusammenstellung der Barf-Mahlzeiten spart. Achte bei Fertigbarf darauf, dass es sich um Alleinfuttermittel für Hunde oder für Katzen handelt, damit dein Haustier in ausreichendem Maße mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird.
4. Barf Plan in der Praxis testen
Hast du nun alle Barf Produkte zu Hause, kannst du deinen erstellten Barf Plan in der Praxis testen. Taue dafür alle nötigen Zutaten im Kühlschrank auf, wiege sie ab und stelle die Barf-Mahlzeiten gemäß dem Plan in einem großen Futternapf zusammen.
Was ist die richtige Barf Futtermenge pro Tag?
Die richtige Barf Futtermenge bei gesunden, erwachsenen Hunden mit einem Gewicht von 20 kg und einem täglichen Futterbedarf von 2 % des Körpergewichts beträgt pro Tag etwa
400 g. Bei einem Körpergewicht von 40 kg liegt die tägliche Futtermenge bei ungefähr 800 g und bei einem Gewicht von 60 kg sollte der Hund etwa 1.200 g an Gesamtfuttermenge fressen.
Eine Katze benötigt mit einem Gewicht von 4 kg und einem Futterbedarf von 3 - 3,5 % etwa 120 - 140 g an Futter pro Tag. Bei 5 kg liegt der Wert bei 150 - 175 g und bei 7 kg bereits bei 210 - 245 g an täglicher Gesamtfuttermenge. Die exakte Barf Futtermenge pro Tag muss in jedem Fall an das eigene Haustier angepasst und dabei das Alter, die Größe, das Gewicht und besondere Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Die Rechnung hierbei ist, dass das Gewicht des Hundes oder der Katze in Gramm mit den 0,02 bzw. 0,03 oder 0,035 des prozentualen Anteils multipliziert wird. Multipliziert man das Ergebnis mit 7, hat man die Gesamtfuttermenge pro Woche.
Barf Plan Beispiele
Die folgende Tabelle zeigt ein Barf Plan Beispiel für einen gesunden, ausgewachsenen Hund. Bitte beachte, dass bei diesem Plan Knochen oder Zusätze ergänzt werden sollten, damit eine ausreichende Versorgung mit Calcium gegeben ist.
Hund XY:
Montag |
Dienstag |
Mittwoch |
Donnerstag |
Freitag |
Samstag |
Sonntag |
Rinder- Rinderleber |
Lachs |
Hühner- |
Puten- |
Enten- |
Lamm- |
Rinder- |
Die folgende Tabelle zeigt ein Barf Plan Beispiel für Katzen. Dieser Plan sollte um Knochen oder Zusätze ergänzt werden, die für eine Versorgung des Tieres mit ausreichend Calcium sorgen.
Katze XY:
Montag |
Dienstag |
Mittwoch |
Donnerstag |
Freitag |
Samstag |
Sonntag |
Lachs |
Lamm- |
Hühner- |
Rinder- |
Wild- |
Lamm- |
Hühner- |
Die genauen Mengen müssen selbstverständlich an das Gewicht, das Alter sowie an den Kalorien- und Nährstoffbedarf des Haustieres angepasst und individuell aufgeschrieben werden. Dafür solltest du in einer separaten Tabelle im Überblick behalten, wie hoch die Futtermenge am Tag für dein Tier sein sollte. Diese teilst du dann auf einzelne Mahlzeiten mit angepassten Dosierungen auf.
Gerne kannst du auch direkt in deinen Barf Plan die Mengenangaben der einzelnen Zutaten eintragen, damit es bei der Fütterung noch schneller geht.