Dieses Bild zeigt die Umstellung auf Barf von Trockenfutter und Nassfutter
20. August 2024


Tipps zur Umstellung auf Barf von Trockenfutter / Nassfutter

Die Umstellung auf Barf von Trockenfutter oder Nassfutter ist mit Bedacht durchzuführen, da die Rohfütterung eine andere Konsistenz, andere Nährwerte, andere Zusammensetzungen und eine andere Zubereitungsform hat. Aus diesem Grund ist es notwendig, den Hund langsam an das Barf Futter zu gewöhnen.

Barf steht für “Biologisch artgerechte Rohfütterung” und beschreibt eine naturbelassene Fütterung von Vierbeinern wie Hunden und Katzen. Statt Trocken- oder Nassfutter wird dem Vierbeiner eine berechnete Menge an rohem Muskelfleisch, Pansen, Innereien und Knochen sowie Obst und Gemüse zugeführt. Auf diese Weise gestaltet man den Fütterungsprozess so naturnah wie möglich.

Die Umstellung von Nassfutter oder Trockenfutter auf Barf ist unbedingt langsam zu erfolgen, um den Hundemagen nicht zu überfordern. Aufgrund der meist jahrelangen Fütterung von Fertigfutter hat sich der Hundekörper auf diese Art von Futter eingestellt.

Warum lohnt es sich, auf BARF umzustellen?

Es lohnt sich, auf BARF umzustellen, da die Rohfütterung viele gesundheitliche Vorteile für den Hund mit sich bringen kann. Eine Barf-Ernährung ist kohlenhydratarm, frei von Getreide und zuckerfrei, was dem Hund eine kalorienarme Nahrungsaufnahme ermöglicht. Barf enthält im Gegensatz zu Trocken- und Nassfutter rohes Fleisch, was dem Vierbeiner die meisten Nährstoffe bietet.

Dieses Bild zeigt, warum es sich lohnt das Futter auf BARF umzustellen.

Während in den meisten Nass- oder Trockenfutter-Sorten Getreide, Konservierungsstoffe, Zucker oder Kohlenhydrate zu finden sind, besteht die Barf-Nahrung ausschließlich aus rohem Fleisch, Innereien, frischem Obst und Gemüse. Auf diese Weise wird eine ausgewogene und gesunde Ernährung des Hundes ohne künstliche Zusätze ermöglicht.

Beim Barfen haben Hundebesitzer die Möglichkeit, selbst zu kontrollieren, welche Zutaten im Futter vorhanden sind. Somit ist eine optimale Anpassung der Ernährung an die individuellen ernährungsbedingten Bedürfnisse des Hundes möglich. Der Rohfütterung wird eine verbesserte Verdauung, gesündere Zähne, weniger Mundgeruch und ein glänzendes Fell beim Vierbeiner nachgesagt.

Trockenfutter und Nassfutter kann im Vergleich zu Barf schlechter verdaulich sein, weniger Vitamine enthalten, energieärmer sein und viele Kohlenhydrate enthalten. Eine Umstellung von konventionellem Futter auf BARF kann empfehlenswert sein, um die Gesundheit und Lebensqualität des Hundes zu verbessern.

Worauf sollte man bei der Umstellung auf Barf achten?

Man sollte bei der Umstellung auf Barf darauf achten, dass man den Prozess genau plant und langsam angeht. Im konventionellen Futter ist meist Getreide oder Pseudogetreide enthalten, was die Umstellung zu hochwertigen Eiweißen schwieriger macht. Der Körper benötigt für die Verdauung von Kohlenhydraten andere Enzyme (Amylase) als für die Verdauung von Proteinen oder Fett (Lipase).

Hier sehen Sie, worauf Sie bei der Umstellung auf Barf achten sollten.

Aus diesem Grund benötigt der Körper und die Verdauung einige Tage oder Wochen, bis sie sich an das neue Futter gewöhnt haben. Eine Umstellung auf Barf erfolgt Schritt für Schritt und nicht von heute auf morgen. Bei der Länge der Umstellung sind das Alter und mögliche Erkrankungen des Hundes einzubeziehen. Die Abdeckung aller notwendigen Nährstoffe und die Deckung des Kalorienbedarfs sind beim Übergang von Nass- oder Trockenfutter auf Barf wichtig.

Wie lange dauert die Umstellung auf Barf?

Die Umstellung auf Barf dauert etwa 7 Tage bis 2 Monate. Die genaue Länge der Umstellung hängt vom Gesundheitszustand, dem Alter und dem Ausgangsfutter des Hundes ab. Je jünger und gesünder der Hund ist, desto schneller und einfacher geht die Umstellung von konventionellem Futter auf Barf.

Hier zeigen wir ihnen, wie lange die Umstellung auf Barf dauert.

Bei Welpen, Junghunden und gesunden Vierbeinern dauert die Umstellung auf Barf etwa 7 bis 10 Tage. Bei den meisten alten Hunden dauert die Umstellung bis zu 14 Tage und bei empfindlichen Hunden mit einem sensiblen Magen ist es möglich, dass der Prozess bis zu 2 Monate dauert. Hierbei handelt es sich um ungefähre Richtwerte, die im individuellen Fall unterschritten oder überschritten werden können.

Wie ist der Ablauf der Umstellung auf Barf?

Der Ablauf der Umstellung auf Barf ist, dass man den Hund für 24 Stunden fasten lässt, dem Hund danach die erste Barf Mahlzeit füttert und dann das Barf Futter schrittweise um weiteres Fleisch ergänzt.

Hat sich der Hund daran gewöhnt, fügt man Innereien oder Knochen graduell hinzu. Beobachte beim Barfen unbedingt die Reaktion deines Hundes und gib, wenn nötig, Barf Zusätze dazu.

1. Lasse den Hund 24 Stunden fasten

Im ersten Schritt der Umstellung auf Barf lässt du deinen Hund 24 Stunden fasten, um die Futtersorten nicht miteinander zu mischen. Ein langsames Mixen der beiden Futtersorten, während man von dem bisherigen Futter stetig weniger und vom Barf Futter schrittweise mehr füttert, ist aufgrund der verschiedenen Zusammensetzungen nicht zu empfehlen.

Kommt es zur Vermischung des unterschiedlichen Futters, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Hund Magen-Darm oder Verdauungsprobleme bekommt. Aus diesem Grund wird eine Fastenzeit von 24 Stunden empfohlen, um das Nass- oder Trockenfutter vollständig aus dem Hundekörper zu entfernen. Nach den 24 Stunden hat der Vierbeiner Hunger, was die Akzeptanz des neuen Futters erhöht.

Der 24 Stunden Zeitraum gilt jedoch nur für erwachsene und alte Hunde. Welpen haben sich in der Regel noch nicht sehr lange an das alte Futter gewöhnt, weshalb es bei sehr jungen ausreichend ist, wenn man eine Mahlzeit, wie zum Beispiel das Mittagessen, auslässt. Holst du den Welpen beispielsweise vom Züchter ab, nachdem er morgens sein Frühstück bekommen hat, lässt du einfach das Mittagessen aus und fütterst ihn abends direkt mit Rohfleisch.

2. Füttere dem Hund die erste Barf Mahlzeit

Nach der Fastenzeit fütterst du deinem Hund die erste Barf Mahlzeit. Dabei entscheidest du dich am besten für eine Fleischsorte, die die meisten Hunde vertragen. Für die erste Barf Mahlzeit eignet sich am besten fettarmes Muskelfleisch der Beutetiere Rind, Lamm oder Pute. Zum Muskelfleisch wird eine gut verdauliche Gemüsesorte, wie zum Beispiel Karotten, Kürbis oder Zucchini gewählt.

Gemüse ist für Hunde immer vollständig zur pürieren oder zu raspeln, damit die Vitamine vollständig aufgespalten und verdaut werden. Die zu fütternde Barf Futter Menge richtet sich nach dem Gewicht des Hundes. Ein ausgewachsener Hund benötigt etwa 2 - 3 % seines Körpergewichts an Barf pro Tag. Welpen brauchen pro Tag ungefähr 6 - 8 % ihres Gewichts, Junghunde etwa 5 - 7 % und ausgewachsene Hunde ungefähr 2 % ihres Körpergewichts täglich.

Wiegt ein erwachsener Hund beispielsweise 25 kg benötigt er 500 - 750 g Futter pro Tag. Das Verhältnis von Fleisch und Gemüse steht anfangs bei 80:20. Dies bedeutet, dass der erwachsene Hund mit 25 kg Körpergewicht 400 - 600 g Fleisch und 100 - 150 g Gemüse pro Tag erhält. Innereien, Knochen und Pansen werden bei der anfänglichen Barf-Fütterung weggelassen. Akzeptiert der Vierbeiner anfangs das rohe Fleisch nicht, kann  es ohne Fett etwas angebraten oder gegart werden.

3. Ergänze das Barf Futter um weiteres Fleisch

Verträgt der Hund die Muskelfleischsorte mit dem Gemüse gut, wird eine neue Fleischsorte ausprobiert. Hat der Hund starken Durchfall oder Verstopfung, wird die bisherige Muskelfleischsorte weiterhin gefüttert, bis der Vierbeiner diese gut verträgt. Sobald der Hund einen normalen Kotabsatz hat, wird das Futter mit Pansen oder Blättermagen und einer weiteren Gemüse- oder einer Obstsorte ergänzt.

Das Verhältnis zwischen Muskelfleisch, Pansen/Blättermagen und Gemüse + Obst beträgt dann 40:40:20. Der 25 kg schwere Hund erhält bei einer täglichen Futtermenge von 500 bis 750 g pro Tag 200 - 300 g Muskelfleisch, 200 - 300 g Pansen/Blättermagen und 100 - 150 g Gemüse + Obst. Bei Welpen und alten Hunden wird die Menge der Komponenten entsprechend an ihre empfohlene Futterration pro Tag angepasst.

4. Füge der Barf Ernährung Innereien bei

Man fügt im vierten Schritt der Barf Ernährung Innereien bei, wenn der Hund sein Futter mit Muskelfleisch, Pansen/Blättermagen und Gemüse + Obst akzeptiert sowie dies gut verträgt. Als geeignete Innereien für den Anfang zählen Niere oder Leber. Die Menge der Innereien hält man jedoch gering, um Magen-Darm-Probleme beim Vierbeiner zu vermeiden.

Das Verhältnis der tierischen und pflanzlichen Komponenten beträgt in einer Barf-Mahlzeit 80:20. Die 80 % teilen sich im vierten Schritt in 50 % Muskelfleisch, 30 % Pansen/Blättermagen und 20 % Innereien auf. Die 20 % der pflanzlichen Zutaten bestehen zu 75 % aus Gemüse und 25 % aus Obst. Der 25 kg Hund erhält schließlich bei der Futtermenge von 500 g pro Tag 200 g Muskelfleisch, 120 g Pansen/Blättermagen und 80 g Innereien. Die pflanzlichen Komponenten teilen sich in 75 g Gemüse und 25 g Obst auf.

Auch beim Hinzufügen von Innereien wird die Menge der einzelnen Bestandteile an die tägliche Futtermengen-Empfehlung hinsichtlich des Hundealters angepasst. Ist die Akzeptanz des Hundes gegenüber der Innereien hoch, variiert man die Arten der Innereien oder der Muskelfleischsorten nach und nach.

5. Vervollständige die Barf Nahrung mit Knochen

Im fünften Schritt vervollständigst du die Barf Nahrung mit Knochen, vorausgesetzt dein Hund hat alle vorherigen Schritte gut vertragen. Weiche Knochen vom Huhn, vom Kaninchen oder von der Ente sind für den Anfang zu empfehlen. Knochen vom Rind oder Ochsen sind für Barf-Anfänger häufig zu hart und schwer zu verdauen.

Im Gegensatz zu den anderen Barf-Komponenten sind Knochen niemals zu kochen. Die Hitze macht die Knochen spröde, wodurch sie im Hundemaul schnell splittern und den Hund von innen verletzen können. Rohe Knochen werden stets in Verbindung mit Muskelfleisch in kleinen Portionen gefüttert, um Magen-Darm-Beschwerden zu vermeiden.

Das Verhältnis der tierischen und pflanzlichen Komponenten von 80:20 in der Barf-Mahlzeit wird zuletzt um die Knochen erweitert. Die 80 % teilt man schließlich in 50 % Muskelfleisch, 20 % Pansen/Blättermagen, 15 % Innereien und 15 % Knochen auf. Das Verhältnis bei Obst und Gemüse von 25:75 ist gleichbleibend. Einem 25 kg schweren Hund mit einer Futtermenge von 500 g pro Tag fütter man entsprechend 200 g Muskelfleisch, 80 g Pansen/Blättermagen, 60 g Innereien und 60 g Knochen.

Bei erwachsenen Hunden dient das Kauen der Knochen als natürliche Zahnreinigung. Für Welpen und alte Hunde sind die Knochen zu zerkleinern, da ihr Gebiss noch nicht bzw. nicht mehr vollständig ausgeprägt ist und somit die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass sie sich an den harten Knochen verletzen.

6. Beobachte die Reaktion des Hundes auf die Nahrungsbestandteile

Nachdem die Barf-Mahlzeit vollständig ist, aber auch schon während den einzelnen Schritten, ist es essenziell, dass du die Reaktion des Hundes auf die Nahrungsbestandteile beobachtest. Reagiert der Hund nach einer hinzugefügten Zutat mit starkem Durchfall, wird die neue Komponente gekocht oder gegart und erneut dem Vierbeiner serviert. Werden die Symptome nicht besser, wird die neue Zutat wieder ausgelassen und an einem anderen Tag erneut ausprobiert oder ersetzt.

Jeder der oben genannten Schritte ist immer so lange auszuführen, bis der Hund einen normalen Kot aufweist. Besonders nach dem Hinzufügen der Knochen ist der Vierbeiner genau zu beobachten. Knochenkot ist ein Symptom, das bei einigen Hunden nach dem Knochen-Verzehr auftritt. Ist dies der Fall, sind die Knochen zunächst durch Fleisch zu ersetzen und es nach einigen Tagen erneut mit einer geringeren Menge Knochen zu versuchen. Wenn der Hund keine Knochen verträgt, kannst du auf Algenkalk oder Eierschalenmehl aus unserem Barf-Shop als natürliche Calciumquelle zurückgreifen.

7. Gib, wenn nötig, Barf Zusätze zum Hundefutter hinzu

Gib, wenn nötig, Barf Zusätze zum Hundefutter hinzu, wenn der Hund eine bestimmte Komponente nicht verträgt, er zu wenig Nährstoffe erhält, Untergewicht hat oder Allergien aufweist. Wenn dein Hund einen höheren Nährstoff- oder Mineralstoffbedarf hat, ist die Fütterung von zum Beispiel Algenkalk, Barf Ölen, Mineral- oder Vitamin-Mixe oder Eierschalenmehl zu empfehlen.

Dieses Bild zeigt den Ablauf in 7 Schritten bei der Umstellung auf Barf.

Welpen benötigen unter anderem mehr Calcium, alte Hunde brauchen mehr Vitamine und erwachsene Hunde mehr Proteine. Wie viele Barf Zusätze dem Hund gefüttert werden, ist mit dem Tierarzt abzusprechen und für jeden Vierbeiner individuell zu berechnen. Für eine ausgewogene und gesunde Barf Mahlzeit kann man bei gesunden Hunden auch ohne Barf Zusätze sorgen.

Nach wenigen Wochen hat man seinen Hund schließlich vollständig an die neue Fütterung gewöhnt und erstellt dann wöchentlich einen Ernährungsplan, um die Mahlzeiten des Vierbeiners abwechslungsreich und bedarfsdeckend zu gestalten. Berechne den individuellen Kalorien- und Nährstoffbedarf deines Hundes, um diesen täglich zu decken.

Wie funktioniert die Umstellung auf Barf bei Welpen?

Die Umstellung auf Barf bei Welpen funktioniert, indem man bei ihnen ausschließlich eine Mahlzeit auslässt und dann mit der Rohfütterung beginnt. Bei Welpen gestaltet sich die Umstellung auf Barf besonders einfach, da sie bisher noch nicht lange an ein anderes Futter gewöhnt sind. Der Magen stellt sich daher schnell auf ein neues Futter ein.

Die schrittweise Umstellung, die oben beschrieben wird, ist jedoch trotzdem einzuhalten. Nach dem Auslassen einer Mahlzeit wird eine magere Muskelfleischsorte mit gegarten und pürierten Möhren hinzugefügt. Verträgt der junge Hund dies gut, werden Schritt für Schritt andere Fleischsorten ausprobiert sowie Innereien, Pansen und Knochen hinzugefügt.

Auch bei Welpen gilt die Regel, dass eine Phase so lange durchgeführt wird, bis sich der Hund an die neue Zutat im Futter gewöhnt hat und nicht mit Durchfall darauf reagiert. Ist dies der Fall, wird zur nächsten Phase übergegangen. Nach ungefähr 7 - 10 Tagen erhalten Welpen die vollständige Barf-Mahlzeit - vorausgesetzt, sie vertragen alle Komponenten.

Welche Nebenwirkungen können bei der Umstellung auf Barf auftreten?

Nebenwirkungen, die bei der Umstellung auf Barf auftreten können sind Verstopfung, Durchfall, Erbrechen, sich schlapp oder müde fühlen, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme oder Knochenkot. Alle diese Symptome sind jedoch auf die neue Nahrung und auf die Änderung der Verdauung zurückzuführen.

Zeigt der Hund hingegen verstärkten Juckreiz, Hautausschläge, Schwellungen oder sogar Anzeichen von Atemnot, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Hund eine Futtermittelunverträglichkeit oder eine Allergie gegen eine bestimmte gefütterte Barf-Komponente hat. In diesem Fall ist die Barf Zusammensetzung zu ändern  und eine Ausschlussdiät durchzuführen. Der Tierarzt oder eine Ernährungsberatung kann dir dabei behilflich sein.

Bei der Umstellung auf Barf von Trockenfutter/Nassfutter ist ebenfalls oft zu beobachten, dass der Hund weniger trinkt. Dies ist nicht unwahrscheinlich und kein Grund zur Sorge. Trockenfutter hat nur einen sehr geringen Wassergehalt, während Barf aufgrund des Wassers im Fleisch, im Gemüse und im Obst viel Wasser enthält.