Dieses Bild zeigt einen Hund, der Barf nicht verträgt
9. September 2024

Verträgt mein Hund Barf nicht? - 7 Symptome

Es gibt keine gesunden Hunde, die Barf grundsätzlich nicht oder schlecht vertragen. Weisen Hunde nach der Fütterung mit Barf Symptome wie Erbrechen oder Durchfall auf, hängt dies in den meisten Fällen mit der Futterumstellung oder einer falschen Fütterung zusammen. Halten Symptome über einen langen Zeitraum an, ist der Gang zum Tierarzt zu empfehlen.

Vereinzelt haben Hunde eine Futtermittelunverträglichkeit oder eine Allergie gegen bestimmte Proteinquellen, Getreide, Kohlenhydrate oder andere Barf Zutaten. In diesem Fall sollte man die Inhaltsstoffe, die die Symptome auslösen, aus der Nahrung entfernen.

Bei vielen Hunden treten Symptome direkt nach der Barf Umstellung auf, da industrielles Fertigfutter viel langsamer verdaut wird als Barf. Der Übergang von Fertigfutter auf Barf führt deshalb bei vielen Hunden zu Durchfall.

1. Durchfall

Reagiert der Hunde anfangs nach der Umstellung auf Barf mit Durchfall, besteht kein Grund zur Sorge. Das Fressen von industriell produziertem Futter und das Fressen von Barf stellen unterschiedliche Anforderungen an den Verdauungstrakt des Hundes, weshalb es zu Beginn der neuen Fütterung zu Durchfall kommen kann.

Fertigfutter, insbesondere Trockenfutter, haben in den meisten Fällen einen hohen Getreidegehalt, was für eine langanhaltende Sättigung beim Hund sorgt. Getreide fungiert im Fertigfutter jedoch nur als Füllstoff und bringt dem Hund keine gravierenden ernährungsphysiologischen Vorteile. Der geringe oder fehlende Gehalt an Getreide in Barf wirkt deshalb anfangs abführend.

Eine Umstellung von Fertigfutter zu Barf dauert etwa 7 Tage bis 8 Wochen. Leichter Durchfall ist in dieser Zeit normal. Ein Tierarzt ist zu konsultieren, wenn der Durchfall länger als 2 Monate anhält, da dann die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es sich um eine Futtermittelunverträglichkeit oder Allergie beim Vierbeiner handelt.

2. Erbrechen

Viele Hunde reagieren auf Barf zu Beginn mit Erbrechen, was jedoch in den meisten Fällen mit der Umgewöhnung des Hundeorganismus zusammenhängt. Sowohl Durchfall als auch Erbrechen sind bei dem Großteil der Hunde natürliche Reaktionen des Hundekörpers auf die neue Nahrung. Das Erbrechen lässt sich bei der Umstellung auf Barf häufig vermeiden, wenn man sie langsam und Schritt für Schritt vollzieht.

Erbrechen hängt ebenfalls oft damit zusammen, dass das Fleisch noch zu kalt ist, was der Hundemagen nicht gut verträgt. Selbstverständlich spielt auch die Qualität des Fleisches eine wichtige Rolle. Befinden sich krankheitserregende Bakterien oder Giftstoffe im Fleisch, erbricht sich der Hund nach dem Fressen mit höherer Wahrscheinlichkeit. Ein zu langes Hungern, ein zu schnelles Fressen oder eine Überfütterung können weitere Gründe für das Erbrechen sein.

Hält das Erbrechen für mehrere Wochen an, ist die Tierarztpraxis aufzusuchen. Eine Futtermittelunverträglichkeit oder eine Allergie sind ebenfalls Auslöser für Erbrechen. Eine Ausschlussdiät leistet Abhilfe, wenn du dir unsicher bist, welche Komponenten der Barf Mahlzeit dein Hund nicht verträgt.





3. Juckreiz

Starker Juckreiz ist bei den meisten Hunden ein Symptom für eine Futtermittelallergie. Ist dies der Fall, beobachtet man neben Juckreiz unter anderem Hautentzündungen oder -rötungen beispielsweise an Ohren oder Pfoten, Schwellungen oder Durchfall. Kennt man die allergieauslösende Quelle noch nicht, ist eine Ausschlussdiät durchzuführen. Der Tierarzt hilft beim Erstellen eines passenden Ernährungsplans.

Juckreiz auf der Haut hat jedoch nicht immer etwas mit einer Allergie gegen Bestandteile des Futters zu tun. Parasiten auf der Haut oder im Fell, Stress, trockene Haut und Angst sind ebenfalls mögliche Ursachen für den starken Juckreiz. Kannst du eine Allergie ausschließen, bringe deinen Hund zum Tierarzt, der ihn auf mögliche Parasiten oder trockene Haut testet.

4. Müdigkeit

Das Symptom Müdigkeit zeigt sich bei Hunden oft dann, wenn er zu wenig Kohlenhydrate über das Futter erhält. Verträgliche Kohlenhydrate, wie zum Beispiel in Kartoffeln, Reis oder Süßkartoffeln, liefern dem Hund Energie, die der Müdigkeit entgegenwirken. Von Kohlenhydraten in glutenhaltigem Getreide ist jedoch besser abzusehen, da Gluten von vielen Hunden nicht vertragen wird.

Hat der Hund nach der Umstellung mit Barf anfangs mit Magen-Darm-Beschwerden zu kämpfen, führt dies ebenfalls oft zu Müdigkeit und einer verminderten Bewegungsbereitschaft. Gute Energielieferanten und nahrungsbindende Lebensmittel für Hunde sind die oben genannten Kohlenhydratquellen wie Kartoffeln oder Reis. Neben der Energie bieten diese Lebensmittel dem Hund wertvolle Nährstoffe.

5. Veränderter Kot

Ein veränderter Kot beim Hund ist eine positive Folge der Umstellung von Fertigfutter auf Barf. Nach dem Übergang zu Barf wird bei Hunden beobachtet, dass sie weniger und seltener Kot absetzen. Das hängt damit zusammen, dass die Barf Nahrung besser vom Körper aufgenommen und verwertet wird. Je weniger Getreide im Futter vorhanden ist, desto weniger kotet der Hund.

Beim Barfen wird ebenfalls von vielen Hundebesitzern ein festerer Kot beim Vierbeiner festgestellt. Dies ist in den meisten Fällen ein Anzeichen dafür, dass zu viele Knochen gefüttert werden. Knochen sind nur 1 - 2 Mal pro Woche zu füttern, damit es nicht zu Knochenkot beim Hund kommt.

6. Anzeichen von Allergien

Zeigt der Hund nach dem Barfen Symptome wie Juckreiz, Hautrötungen, Schwellungen, Unwohlsein, Fellprobleme, Durchfall, akute Trägheit, Appetitverlust oder Entzündungen, kann dies auf eine Allergie hindeuten. Hypoallergene Fleischsorten sind empfehlenswert, wenn dein Hund zu Allergien neigt. Glutenhaltiges Getreide und Rind- oder Hühnerfleisch sind die häufigsten Allergieauslöser bei Hunden.

Anders als bei anderen Allergien, gibt es bei Hunden keinen einfachen Standardtest, der eine Futtermittelallergie nachweist. Eine Ausschlussdiät ist durchzuführen, wenn man den Auslöser der Allergie beim Hund nicht kennt. Der Tierarzt ist zu konsultieren, wenn man bei der Durchführung der Ausschlussdiät Hilfe benötigt. In den meisten Barf Läden ist Barf Futter für Allergiker erhältlich. Diese sind häufig besonders gut verträglich.



7. Urin

Beim Umstieg von Trockenfutter auf Barf wird häufig beobachtet, dass der Urin des Hundes mehr wird und er öfter Wasser lässt. Dies ist normal, da Barf einen höheren Wassergehalt hat als Trockenfutter. Aus diesem Grund trinkt der Hund weniger, da er genügend Wasser über das Futter aufnimmt.

Das vermehrte Wasserlassen ist ein Phänomen der Anfangsphase und reguliert sich bei den meisten Hunden nach der Eingewöhnung wieder. Hast du dennoch Bedenken oder verfärbt sich der Urin sogar, nachdem du mit dem Barfen angefangen hast, suche einen Tierarzt auf und erkläre ihm die Symptome.

Wie häufig vertragen Hunde Barf nicht?

Die Wahrscheinlichkeit, dass Hunde Barf nicht vertragen, liegt etwa bei 2 %. Barf Mahlzeiten sind individuell anpassbar, werden auf die ernährungsbedingten Bedürfnisse des Hundes abgestimmt und liefern ihm eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Auch Hunde mit häufigen Unverträglichkeiten und Allergien vertragen Barf häufig.

Die rohen und frischen Zutaten im Barf Futter bieten dem Hund wertvolle Nährstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe, die die Vierbeiner zur Gesunderhaltung benötigen. Die Ermittlung des täglichen Nährstoff- und Kalorienbedarfs des Hundes ist wichtig, um die Zusammenstellung und die Menge der Mahlzeiten an den Vierbeiner anzupassen.

Wie lange dauern die Symptome, wenn dein Hund Barf nicht verträgt?

Die Symptome dauern etwa 7 Tage bis 8 Wochen, wenn der Hund Barf aufgrund der Umstellung nicht verträgt. Die Symptome verschwinden nur dann, wenn der Hund keine Unverträglichkeit oder Futtermittelallergie hat. Halten die Symptome mehr als 2 Monate an, ist eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

Verträgt der Hund aufgrund einer Allergie oder Unverträglichkeit das Barf nicht, wird vom Tierarzt eine Eliminationsdiät für den Vierbeiner verschrieben. Nach zwei Wochen verbessern sich meistens die Magen-Darm-Probleme und nach 6 Wochen schließlich auch die restlichen Symptome.

Was tun, wenn Hund Barf nicht verträgt?

Verträgt dein Hund Barf nach der Umstellung nicht, ist es sinnvoll, das rohe Fleisch - ohne Knochen -  kurz zu garen oder englisch anzubraten. Auf diese Weise erhöht sich die Verträglichkeit und die Akzeptanz des Hundes gegenüber dem Fleisch. Ist der Hund gegen bestimmte Proteinquellen allergisch, ist die Fütterung von hypoallergenen Fleischsorten vom Pferd, Lamm, Kaninchen oder Strauß zu empfehlen.

Bei Unwohlsein, Unsicherheiten oder Zweifeln ist immer der Tierarzt zu konsultieren. Besteht der Verdacht auf eine ernsthafte Unverträglichkeit oder Allergie gegenüber Barf Zutaten, ist die Unterstützung des Tierarztes in Anspruch zu nehmen, um gesundheitliche Folgen für den Hund zu vermeiden.